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                         Hier finden Sie Vieles rund um Weihnachten,
                         was vielleicht weniger bekannt ist,es wäre
                         aber schade,wenn es gewissermaßen völlig
                         "aus der Mode kommt".

                         Wir finden,auch wir hier in good old Germany
                         sollten unsere Traditionen mehr pflegen und
                         zu unseren Wurzeln zurück kehren.

                        Sie vermitteln Beständigkeit und Halt -
                        etwas,was in unserer schnelllebigen Zeit
                        sehr,sehr wichtig ist.
                        Nicht nur Kinder suchen Orientierung und
                        Dauer.Denn wer erinnert sich nicht selbst
                        auch gern an die Weihnachtsfeste der
                        Vergangenheit.Zuhause war es selbst in
                        entbehrungsreicher Zeit die schönes Zeit des
                        Jahres.

                        Bleiben Sie besinnlich,
                        schenken Sie sich und Ihren Kindern
                        Erinnerungen durch  Werte,die
                        unvergänglich sind.

                        In diesem Sinne eine frohe Adventszeit -

                        herzlichst
                        Ihr Team KiVi



ANSPRACHE EINER KERZE

Unbekannter Verfasser

Du hast mich angezündet und schaust - nachdenklich oder versonnen - in mein Licht. Vielleicht freust du dich über mein Licht. Ich jedenfalls freue mich, dass ich für dich brenne. Wenn ich nicht brennen würde, läge ich in einem Karton mit all denen, die nicht brennen. Da liegen wir nur herum, ohne Sinn. Einen Sinn haben wir nur, wenn wir brennen. Aber seit ich brenne, bin ich schon ein Stück kürzer geworden - das ist schade, denn ich kann mir ausrechnen, dass ich so kurz werde, dass ich nur noch ein kleines Stümpfchen bin.

Aber so ist das! Es gibt nur zwei Möglichkeiten - entweder ich bleibe ganz und unversehrt im Karton, dann werde ich nicht kürzer, dann geht mir überhaupt nichts ab, aber dann weiß ich nicht, wofür ich da bin. So muss ich auch etwas geben - von mir selbst, mich selber. Das ist schöner als kalt und sinnlos im Karton.

So ist das auch bei euch Menschen - genau so! Entweder ihr bleibt für euch, dann passiert euch nichts, dann geht euch nichts ab - dann seid ihr Kerzen im Karton. Oder ihr gebt Licht und Wärme - dann habt ihr einen Sinn. Dann freuen sich eure Mitmenschen, dass es euch gibt. Dann seid ihr nicht vergebens da. Aber dafür musst du etwas geben - von dir selber, vor allem, was in dir lebendig ist, von deiner Freude, deinem Lachen, deinen Ängsten, deiner Traurigkeit, deiner Sehnsucht, vor allem, was in dir ist. Du brauchst keine Angst haben, wenn du dabei kürzer wirst, dass ist nur äußerlich, innen wird es bei dir immer heller.

Ich bin nur eine kleine einzelne Kerze. Wenn ich allein brenne, ist mein Licht nicht groß, und die Wärme, die ich abgebe, ist gering. Aber mit anderen zusammen ist das Licht groß und die Wärme stark.

Bei euch Menschen ist das genau so. Einzeln für euch ist das Licht nicht gewaltig und die Wärme klein. Aber zusammen mit Anderen, da seid ihr Viele. Licht ist ansteckend.
                


Wann fängt Weihnachten an?


Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt,
wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt,

wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt,
wenn der Laute bei dem Stummen verweilt

und begreift, was der Stumme ihm sagen will,
wenn der Leise laut wird, wenn das Laute still,

wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,
das scheinbar Unwichtige wichtig und groß,

wenn mitten im Dunkel ein winziges Licht
Geborgenheit, helles Leben verspricht,

und Du zögerst nicht, sondern Du gehst,
so wie Du bist, darauf zu,

dann, ja dann,
fängt Weihnachten an.

Rolf Kreuzer


Weißt du noch



Kannst du dich noch erinnern an unsere Kinderzeit??
Oft mußten wir mit den kleineren Geschwister warten
bei Oma und Opa in der Küche bis Christkindel kam

Mit klopfenden Herzen saßen wir nun da und voller Erwarten
was hatte uns diesmal das Christkindel beschert?

War denn der Weihnachtsbaum genauso schön wie voriges Jahr geschmückt
Hat meine Puppe wieder ein neues schönes Kleid

Die Eisenbahn meiner Brüder, gab es diesmal eine neue Lok oder ein paar Gleise mehr?
Vater bastelte dafür schon tagelang im verschloßenen Kellerraum.

Waren Mama´s Plätzen auch wieder so gut??
tagelang hat sie gebacken
Für uns!!

Endlich, endlich war es soweit

Ein Glöcklein klingelte und wir durften alle zusammen ins Wohnzimmer

Oh, wie schön der Lichterbaum
und Mama Plätzchen dufteten so verführerisch

Meine Brüder strahlten vor Freude, weil die Eisenbahnstation erneuert waren
mit so vielen Gleisen, und schaut, unsere Lok hat ein neuer Anhänger
Oh, wie schön hat Papa es nun wieder gemacht.
Tante hatten ein neues Kleid gestrickt für meine Puppe

Mittlerweile sind wir groß
haben eigene Kinder
Wir können uns öfter was kaufen, nicht nur zur Weihnachtszeit

Und viele von all diesen lieben Menschen , die uns Kindern
solche Weihnachten bereiteten leben lange viele nicht mehr

Oft habe ich probiert den Weihnachtsbaum so zu schmücken wie im Elternhaus
Warum schaffe ich das nicht?
Erinnerungen an unsere Kinderzeit

Wo Menschen die wenig hatten uns so viel gegeben haben

Weihnachten

Eine Geschichte von Karin Killmann
Titel: Weißt du noch
Copyright: Karin Killmann        


   





    Morgen Kinder,
    wird`s was geben -
    morgen werdet Ihr Euch freu`n ...




Zur Weihnachtszeit

Christina Telker widmete diese Geschichte
Ihrer Tochter Gabriele

Dicht verschneit lag die Winterwelt wie im Traum. Die Zweige der Bäume trugen eine schwere Last, tief drückte sie der Schnee herab so das manches Zweiglein brach. Tief im Winterwald hinter der letzten Schonung befand sich das Reich des Weihnachtsmannes.
Fleißig hatten das ganze Jahr über die Wichtel geholfen, dass die Kinder zur rechten Zeit ihre Gaben unter dem Tannenbaum vorfinden würden.
Hier bekam ein Schaukelpferd einen neuen Schwanz, dort erhielt Puppe Lise herrlich blonde Zöpfe, ein anderer Wichtel war damit beschäftigt die Bausteine für Paulchen bunt zu bemalen. Ein Blick in den Kalender verriet, dass Sonntag der 1. Advent sei.

Mitten in der Weihnachtswerkstatt stand nun der Weihnachtsmann mit einem großen Postsack, aus ihm zog er die Wunschzettel der Kinder und las einen nach dem Anderen vor. Die Wichtel hatten einen großen Kreis um den Alten gebildet und waren nun damit beschäftig, flick wie die Wiesen die vorgelesenen Gaben zu holen. Auf einem großen Tisch lagen viele Rollen Geschenkpapier und fleißige Wichtel verschnürten eins, zwei drei all die schönen Gaben und versahen sie mit Namen, damit ja kein Geschenk verwechselt wurde.

Schwer beladen stand nun der Schlitten für seine weite Fahrt bereit. Jeden Abend brachte der Weihnachtsmann höchstpersönlich seinem Schimmel eine extra Portion Hafer, damit er für die Fahrt zu den Kindern auch gut gestärkt sei. Nachdem Knecht Ruprecht die Stiefel der Kinder gefüllt hatte, brachte er die letzten Wunschzettel von der Erde mit. In der Weihnachtsmannwerkstatt war man seit vielen Jahren darauf vorbereitet. Jedes Jahr mitten im Dezember erwartete man Knecht Ruprecht als guten Gast. Auch sein Esel hatte einen festen Platz neben dem Schimmel im weihnachtlichen Stall.

So saßen die beiden Alten gemütlich am Kamin um ihre Erlebnisse auszutauschen. Nachdem auch die letzten Gaben gut verpackt auf dem Schlitten lagen, holte der Weihnachtsmann seinen Schimmel aus dem Stall und spannte ihn vor seinen Schlitten. "Nun zeig mal, dass du den Weg zur Erde noch immer kennst. Komm spurte dich, damit wir alle Kinder zur rechten Zeit erreichen" meinte er schmunzelnd. Fröhliches wiehern war die Antwort. Denn nichts fand er so schön, wie jährlich zu den Kindern zu reisen. Hier und da hatten sie ein Bund Stroh oder ein Möhre für ihn hingelegt. So wusste der gute Schimmel, dass die Kinder nicht nur auf ihre Gaben warteten sondern auch ihn nicht vergessen hatten.

Schnell wie der Wind sauste der Schlitten über die Schneebedeckten Felder und durch die Wälder bis er im Mondlicht das Licht des ersten Hauses leuchten sah. Leise glitt nun der Schlitten durch die Straßen und Gassen. In manche Fenstern sahen sie hinein und freuten sich an den rosigen Wangen der kleinen Träumer. Als die Wintersonnen am Himmel aufstieg, war kein einziges Päckchen mehr auf dem Schlitten. Glücklich und zufrieden kehrten die Beiden ins Weihnachtsland zurück und ruhten sich den Rest des Winters aus, bis im Frühjahr die Vorbereitung auf das nächste Fest begann.

In der Vorweihnachtszeit sind alle Kinder ganz besonders aufgeregt. Das war vor hundert Jahren so und ist auch heute noch so geblieben. Tim ging es genauso. Jeden Abend, wenn er in seinem Bettchen lag, fragte er sich, ob es den Weihnachtsstern wirklich gibt. Vor zweitausend Jahre habe er die Geburt des Jesuskindes angekündigt, die drei Waisen zu ihm geführt und den Hirten den Weg zum Stall gewiesen. Jedes Jahr zum Weihnachtsfest leuchtet er auch heute noch strahlend am Himmel. Er leuchtet viel heller als die anderen Sterne und jeder kann ihn sehen, wenn er will. So erzählt man. "Gibt es den Weihnachtsstern wirklich?" frug er fast jeden Abend die Mutti wenn sie ihn ins Bettchen brachte. Und wie immer antwortete die Mutti "natürlich gibt es den Weihnachtsstern. Du musst nur richtig hinsehen." Dann blickte Tim so lange durch sein Fenster in den Sternenhimmel bis er einschlief. Den Weihnachtsstern hatte er noch nie gesehen.

Es war die Nacht vor dem heiligen Abend. Wieder hatte Tim in die Sterne geschaut. Da, plötzlich, fiel ein Mondstrahl auf sein Bett und eine Stimme sprach "Komm, Tim, steig auf, ich bringe dich zum Weihnachtsstern!" Tim rieb sich die Augen. Wachte oder träumte er? Da sprach die Stimme ein zweites mal "nun komm schon, ich kann nicht ewig warten". "Wer bist Du?" frug jetzt Tim. "Siehst du mich denn nicht, ich bin ein Mondstrahl! Nun steig schon auf, ich kann dich tragen." Nun wollte Tim nicht länger warten, schnell setzte er sich auf den Mondstrahl und los ging die Reise. Vorbei am großen Wagen, an der Milchstrasse und am alten Vater Mond bis hin zu einem großen Stern, dem Weihnachtsstern. Tim hielt sich ganz fest, denn die Fahrt ging rasend schnell.

Als der Mondstrahl Tim auf dem Weihnachtsstern absetzte, war er im ersten Moment wie benommen. Strahlende Helle umgab ihn, dass er sich wie geblendet fühlte. "Du wolltest wissen ob es mich gibt?" Sprach eine Stimme zu Tim. "Ja" antwortete dieser etwas schüchtern. "Nun siehst du das es mich gibt! Komm setz dich, ich will die eine Geschichte erzählen" sprach nun freundlich der Stern zu ihm. Gerne kam Tim der Aufforderung nach. Alles war hier so kuschelig weich und warm wie in seinem Bettchen nur viel, viel schöner. "Vor zweitausend Jahren, war ich ein Stern wie jeder andere" begann der Weihnachtsstern zu erzählen "Gott Vater ging von Stern zu Stern den Himmel entlang. "Ich habe eine besondere Aufgabe für einen von euch" sagte er. Als er uns alle gesehen hatte, erwählte er mich. "Ich werde meinen Sohn auf die Erde senden und du sollst es aller Welt anzeigen. Du wirst ab sofort ein besonderer Stern sein - der Weihnachtsstern. Dein Glanz wird hell zur Erde strahlen, dass die Menschen die sofort erkennen werden." So bekam ich meine Aufgabe". Der Stern erzählte noch weiter, von der Geburt des Jesuskindes, von den Hirten die ihn sahen und von den drei heiligen Königen, die ihm folgten. Aufmerksam hörte Tim ihm zu. "Jetzt weiß ich, dass es dich gibt" sagte er freudig, als der Weihnachtsstern seine Erzählung beendet hatte. "Danke, dass ich dich besuchen durfte." "Jedes Jahr in der Weihnachtszeit erfülle ich einem Kind diesen Wunsch." Erzählte der Stern. "Für dich wird es nun Zeit zur Erde zurück zu kehren. Bald ist die Nacht vorüber. Eine Bitte habe ich noch. Erzähle allen Kindern auf der Erde von mir und von der wahren Weihnachtsgeschichte." Gerne versprach es Timm, setzte sich auf den Mondstrahl und war bald wieder in seinem Bettchen. Als am morgen die Mutti ins Zimmer trat waren Tim´s erste Worte "Mutti darf ich dir die Weihnachtsgeschichte erzählen?" Die Mutti lächelte und meinte "gerne Tim, heute Abend unter dem Tannenbaum."

Christina Telker 

  

                  
        
Der allererste Weihnachtsbaum

Der Weihnachtsmann ging durch den Wald. Er war ärgerlich. Sein weißer Spitz, der sonst immer lustig bellend vor ihm herlief, merkte das und schlich hinter seinem Herrn mit eingezogener Rute her.

Er hatte nämlich nicht mehr die rechte Freude an seiner Tätigkeit. Es war alle Jahre dasselbe. Es war kein Schwung in der Sache. Spielzeug und Eßwaren, das war auf die Dauer nichts. Die Kinder freuten sich wohl darüber, aber quieken sollten sie und jubeln und singen, so wollte er es, das taten sie aber nur selten.

Den ganzen Dezembermonat hatte der Weihnachtsmann schon darüber nachgegrübelt, was er wohl Neues erfinden könne, um einmal wieder eine rechte Weihnachtsfreude in die Kinderwelt zu bringen, eine Weihnachtsfreude, an der auch die Großen teilnehmen würden. Kostbarkeiten durften es auch nicht sein, denn er hatte soundsoviel auszugeben und mehr nicht.

So stapfte er denn auch durch den verschneiten Wald, bis er auf dem Kreuzweg war. Dort wollte er das Christkindchen treffen. Mit dem beriet er sich nämlich immer über die Verteilung der Gaben. Schon von weitem sah er, daß das Christkindchen da war, denn ein heller Schein war dort.

Das Christkindchen hatte ein langes weißes Pelzkleidchen an und lachte über das ganze Gesicht. Denn um es herum lagen große Bündel Kleeheu und Bohnenstiegen und Espen- und Weidenzweige, und daran taten sich die hungrigen Hirsche und Rehe und Hasen gütlich. Sogar für die Sauen gab es etwas: Kastanien, Eicheln und Rüben.

Der Weihnachtsmann nahm seinen Wolkenschieber ab und bot dem Christkindchen die Tageszeit. „Na, Alterchen, wie geht's?“ fragte das Christkind. „Hast wohl schlechte Laune?“ Damit hakte es den Alten unter und ging mit ihm. Hinter ihnen trabte der kleine Spitz, aber er sah gar nicht mehr betrübt aus und hielt seinen Schwanz kühn in die Luft.

„Ja“, sagte der Weihnachtsmann, „die ganze Sache macht mir so recht keinen Spaß mehr. Liegt es am Alter oder an sonst was, ich weiß nicht. Das mit den Pfefferkuchen und den Äpfeln und Nüssen, das ist nichts mehr. Das essen sie auf, und dann ist das Fest vorbei. Man müßte etwas Neues erfinden, etwas, das nicht zum Essen und nicht zum Spielen ist, aber wobei alt und jung singt und lacht und fröhlich wird.“

Das Christkindchen nickte und machte ein nachdenkliches Gesicht; dann sagte es: „Da hast du recht, Alter, mir ist das auch schon aufgefallen. Ich habe daran auch schon gedacht, aber das ist nicht so leicht.“
„Das ist es ja gerade“, knurrte der Weihnachtsmann, „ich bin zu alt und zu dumm dazu.

Ich habe schon richtiges Kopfweh vom vielen Nachdenken, und es fällt mir doch nichts Vernünftiges ein. Wenn es so weitergeht, schläft allmählich die ganze Sache ein, und es wird ein Fest wie alle anderen, von dem die Menschen dann weiter nichts haben als Faulenzen, Essen und Trinken.“
Nachdenklich gingen beide durch den weißen Winterwald, der Weihnachtsmann mit brummigem, das Christkindchen mit nachdenklichem Gesicht.

Es war so still im Wald, kein Zweig rührte sich, nur wenn die Eule sich auf einen Ast setzte, fiel ein Stück Schneebehang mit halblautem Ton herab. So kamen die beiden, den Spitz hinter sich, aus dem hohen Holz auf einen alten Kahlschlag, auf dem große und kleine Tannen standen. Das sah wunderschön aus. Der Mond schien hell und klar, alle Sterne leuchteten, der Schnee sah aus wie Silber, und die Tannen standen darin, schwarz und weiß, daß es eine Pracht war.

Eine fünf Fuß hohe Tanne, die allein im Vordergrund stand, sah besonders reizend aus. Sie war regelmäßig gewachsen, hatte auf jedem Zweig einen Schneestreifen, an den Zweigspitzen kleine Eiszapfen, und glitzerte und flimmerte nur so im Mondenschein.

Das Christkindchen ließ den Arm des Weihnachtsmannes los, stieß den Alten an, zeigte auf die Tanne und sagte: „Ist das nicht wunderhübsch?“
„Ja“, sagte der Alte, „aber was hilft mir das ?“
„Gib ein paar Äpfel her“, sagte das Christkindchen, „ich habe einen Gedanken.“

Der Weihnachtsmann machte ein dummes Gesicht, denn er konnte es sich nicht recht vorstellen, daß das Christkind bei der Kälte Appetit auf die eiskalten Äpfel hatte. Er hatte zwar noch einen guten alten Schnaps, aber den mochte er dem Christkindchen nicht anbieten.

Er machte sein Tragband ab, stellte seine riesige Kiepe in den Schnee, kramte darin herum und langte ein paar recht schöne Äpfel heraus. Dann faßte er in die Tasche, holte sein Messer heraus, wetzte es an einem Buchenstamm und reichte es dem Christkindchen.

„Sieh, wie schlau du bist“, sagte das Christkindchen. „Nun schneid mal etwas Bindfaden in zwei Finger lange Stücke, und mach mir kleine Pflöckchen.“
Dem Alten kam das alles etwas ulkig vor, aber er sagte nichts und tat, was das Christkind ihm sagte. Als er die Bindfadenenden und die Pflöckchen fertig hatte, nahm das Christkind einen Apfel, steckte ein Pflöckchen hinein, band den Faden daran und hängte den an einen Ast.

„So“, sagte es dann, „nun müssen auch an die anderen welche, und dabei kannst du helfen, aber vorsichtig, daß kein Schnee abfällt!“
Der Alte half, obgleich er nicht wußte, warum. Aber es machte ihm schließlich Spaß, und als die ganze kleine Tanne voll von rotbäckigen Äpfeln hing, da trat er fünf Schritte zurück, lachte und sagte; „Kiek, wie niedlich das aussieht! Aber was hat das alles für'n Zweck?“

„Braucht denn alles gleich einen Zweck zu haben?“ lachte das Christkind. „Paß auf, das wird noch schöner. Nun gib mal Nüsse her!“
Der Alte krabbelte aus seiner Kiepe Walnüsse heraus und gab sie dem Christkindchen.

Das steckte in jedes ein Hölzchen, machte einen Faden daran, rieb immer eine Nuß an der goldenen Oberseite seiner Flügel, dann war die Nuß golden, und die nächste an der silbernen Unterseite seiner Flügel, dann hatte es eine silberne Nuß und hängte sie zwischen die Äpfel.

„Was sagst nun, Alterchen?“ fragte es dann. „Ist das nicht allerliebst?“
„Ja“, sagte der, „aber ich weiß immer noch nicht...“
„Komm schon!“ lachte das Christkindchen. „Hast du Lichter?“
„Lichter nicht“, meinte der Weihnachtsmann, „aber 'nen Wachsstock!“
„Das ist fein“, sagte das Christkind, nahm den Wachsstock, zerschnitt ihn und drehte erst ein Stück um den Mitteltrieb des Bäumchens und die anderen Stücke um die Zweigenden, bog sie hübsch gerade und sagte dann; „Feuerzeug hast du doch?“

„Gewiß“, sagte der Alte, holte Stein, Stahl und Schwammdose heraus, pinkte Feuer aus dem Stein, ließ den Zunder in der Schwammdose zum Glimmen kommen und steckte daran ein paar Schwefelspäne an. Die gab er dem Christkindchen. Das nahm einen hellbrennenden Schwefelspan und steckte damit erst das oberste Licht an, dann das nächste davon rechts, dann das gegenüberliegende.

Und rund um das Bäumchen gehend, brachte es so ein Licht nach dem andern zum Brennen.
Da stand nun das Bäumchen im Schnee; aus seinem halbverschneiten, dunklen Gezweig sahen die roten Backen der Äpfel, die Gold- und Silbernüsse blitzten und funkelten, und die gelben Wachskerzen brannten feierlich.

Das Christkindchen lachte über das ganze rosige Gesicht und patschte in die Hände, der alte Weihnachtsmann sah gar nicht mehr so brummig aus, und der kleine Spitz sprang hin und her und bellte.

Als die Lichter ein wenig heruntergebrannt waren, wehte das Christkindchen mit seinen goldsilbernen Flügeln, und da gingen die Lichter aus. Es sagte dem Weihnachtsmann, er solle das Bäumchen vorsichtig absägen. Das tat der, und dann gingen beide den Berg hinab und nahmen das bunte Bäumchen mit.
Als sie in den Ort kamen, schlief schon alles.

Beim kleinsten Hause machten die beiden halt. Das Christkindchen machte leise die Tür auf und trat ein; der Weihnachtsmann ging hinterher. In der Stube stand ein dreibeiniger Schemel mit einer durchlochten Platte. Den stellten sie auf den Tisch und steckten den Baum hinein.

Der Weihnachtsmann legte dann noch allerlei schöne Dinge, Spielzeug, Kuchen, Äpfel und Nüsse unter den Baum, und dann verließen beide das Haus so leise, wie sie es betreten hatten. Als der Mann, dem das Häuschen gehörte, am andern Morgen erwachte und den bunten Baum sah, da staunte er und wußte nicht, was er dazu sagen sollte.

Als er aber an dem Türpfosten, den des Christkinds Flügel gestreift hatte, Gold- und Silberflimmer hängen sah, da wußte er Bescheid. Er steckte die Lichter an dem Bäumchen an und weckte Frau und Kinder. Das war eine Freude in dem kleinen Haus wie an keinem Weihnachtstag.

Keines von den Kindern sah nach dem Spielzeug, nach dem Kuchen und den Äpfeln, sie sahen nur alle nach dem Lichterbaum. Sie faßten sich an den Händen, tanzten um den Baum und sangen alle Weihnachtslieder, die sie wußten, und selbst das Kleinste, das noch auf dem Arm getragen wurde, krähte, was es krähen konnte.

Als es hellichter Tag geworden war, da kamen die Freunde und Verwandten des Bergmanns, sahen sich das Bäumchen an, freuten sich darüber und gingen gleich in den Wald, um sich für ihre Kinder auch ein Weihnachtsbäumchen zu holen. Die anderen Leute, die das sahen, machten es nach, jeder holte sich einen Tannenbaum und putzte ihn an, der eine so, der andere so, aber Lichter, Äpfel und Nüsse hängten sie alle daran.

Als es dann Abend wurde, brannte im ganzen Dorf Haus bei Haus ein Weihnachtsbaum, überall hörte man Weihnachtslieder und das Jubeln und Lachen der Kinder.
Von da aus ist der Weihnachtsbaum über ganz Deutschland gewandert und von da über die ganze Erde.

Weil aber der erste Weihnachtsbaum am Morgen brannte, so wird in manchen Gegenden den Kindern morgens beschert.

von Hermann Löns (1866-1914                         
      
Die Legende vom Tannenbaum

In der Bergpredigt, wie bei Matthäus zu lesen,
ist auch von Bäumen die Rede gewesen.
Der Heiland hatte gesagt, daß Feigen
nicht reifen können auf Diestelzweigen,
dass Trauben nicht wüchsen am Dornenhange,
und das der Baum, der nicht Früchte trage,
zu nichts wert erscheine auf Erden,
als abgehauen und verbrannt zu werden.

Und als er geendet, da ist schon bald
ein Streiten entstanden im nahen Wald.
Die Diesteln, welche die Rede gehört,
waren über die Maßen empört
und haben so recht überlegen gesagt:
"Wir haben noch immer den Eseln behagt!"
Die Dornen reckten die scharfen Spitzen
und sagten: "Das lassen wir nicht auf uns sitzen!"
Die gelben, aufgedunsenen feigen
zeigten ein sattes, blasiertes Schweigen,
und die Trauben blähten sich gar nicht schlecht
und knarrten geschwolen "So ist es recht!"

Nur ein zierlicher Tannenbaum
stand verschüchtert, rührte sich kaum,
horchte nicht auf das Rühren und Klagen,
hat sich still und bescheiden betragen
und dachte und dachte in einem fort
an des Heilandes richtendes Wort.
Er fühlte sich ganz besonders getroffen;
er hatte kein recht, auf Gnade zu hoffen;
die erste Axt muste ihn zerschlagen;
er wußte nur Tannenzapfen zu tragen;
Früchte hatte er nie gebracht,
das hatte ihn niedergeschlagen gemacht.
Als sich nun aber die Sonnen versteckt
und tiefes Dunkel die Erde deckte,
und, ermüdet von Reden und Klagen,
die anderen Bäume im Schlummer lagen,
wollte er nichts vom Schlummer wissen,
hat die Wurzeln aus dem Erdreich gerissen,
und unbemerkt in der stillen Nacht
hat er sich auf den Weg gemacht,
um nach dem strengen Heiland zu gehen
und milderes Urteil sich zu erflehen.

Und als er nach mühseligen Stunden
endlich den langen Gesuchten gefunden
und ihm sein Leid recht herzlich geklagt,
da hat der Heiland lächeld gesagt:
"Wisse, daß seit Beginn der Welt
ein jeglicher Schimpf seinen Segen enthält,
und das in jeglichem Segnsspruch
verborgen liegt ein heimlicher Fluch!
Den Feigen brachte nur Schimpf mein Segen,
weil sie jetzt sündigen Hochmut hegen;
die Trauben haben mir nicht gedankt,
die haben nur mit den Dornen gezankt;
die Disteln ließen sich nicht belehren,
die konnten den Schimpf nicht zum Segen kehren;
du aber hast dich besser bedacht!
Du hast aus dem Schimpf einen Segn gemacht!
Und dein Bittgang sei nicht umsonst gewagt!
Zwar - was gesagt ist, das bleibt gesagt.
Dein Schicksal ist jetzt nicht mehr zu trennen
vom Abhau´n und im Ofen-Verbrennen;
Aber; ich will dich erheben und ehren,
ich will ein rühmliches End dir bescheren!

Dich soll kein Winterschlaf traurig umschließen!
Ein doppeltes Leben sollst du genießen!
Und auf deinen zierlichen Zweigen
sollen die herrlichsten Früchte sich zeigen,
soll man Lichter und Zierat schaun!
Freilich-erst wenn du abgehaun!
Sei wie ein Held, der für andere leidet,
der in blühender Jugend strahlend verscheidet.
Damit dein Leben, das kurze, doch reiche,
meinem irdischen Wandel gleiche!
Du sollst ein Bote des Friedens sein!
Du sollst glänzen im Heiligenschein!
Den Kindern sollst du Freude verkünden!
Den Sünder wecken aus seinen Sünden!
Gesang und Jubel soll dich umtönen!
Mein lieblichstes Fest, sollst Du lieblich verschönen!
Du bist von allen Bäumen hienieden
der gesegnetste! - Zieh hin in Frieden.    

          
Der glückliche kleine Vogel

Der glückliche kleine Vogel Zizibä saß in einem kahlen Fliederbusch und fror. Zizibä war ein kleiner Vogel. Er hatte sein Federkleid dick aufgeplustert, weil's dann ein wenig wärmer war.

Da saß er wie ein dicker runder Ball, und keiner ahnte, wie dünn sein Körper drunter aussah. Zizibä hatte die Augen zu. Er mochte schon gar nicht mehr hinsehen, wie die Schneeflocken endlos vom Himmel herunterfielen und alles zudeckten. Alle Futterplätze waren zugeschneit. Ach, und Hunger tat so weh. Zwei Freunde von Zizibä waren schon gestorben.

Stellt euch mal vor, ihr müsstet in einem kahlen Strauch sitzen, ganz allein im Schnee, und hättet nichts zu essen. Kein Frühstück, kein Mittagessen - und abends müsstet ihr hungrig einschlafen, ganz allein draußen im leeren Fliederbusch, wo's dunkel ist und kalt. Das wäre doch schlimm. Zizibä musste das alles erleiden. Er saß da und rührte sich nicht. Nur manchmal schüttelte er den Schnee aus den Federn. Wieder ging ein hungriger Tag zu Ende.

Zizibä wollte einschlafen. Er hörte plötzlich ein liebliches Geklingel. Dann wurde es hell und warm, und Zizibä dachte: Oh, das ist gewiß der Frühling. Aber es war der Weihnachtsengel. Er kam daher mit einem Schlitten voller Weihnachtspakete.

Er sang vergnügt. "Morgen, Kinder, wird's was geben..." und leuchtete mit seinem Laternchen den Weg. Da entdeckte er auch unseren Zizibä. "Guten Abend", sagte der Engel, "warum bist du so traurig?" - "Ich hab' so Hunger", piepste Zizibä und machte vor Kummer wieder die Augen zu. - "Du armer Kleiner", sagte der Engel, "ich habe auch nichts zu essen dabei. Woher kriegen wir nur was für dich?" Aber das war's ja, was Zizibä auch nicht wusste. Doch dann hatte der Engel eine himmlische Idee. "Warte", sagte er, "ich werde dir helfen. Bis morgen ist alles gut. Schlaf nur ganz ruhig."

Aber Zizibä war schon eingeschlafen und merkte gar nicht, wie der Engel weiterzog und im nächsten Haus verschwand. Im nächsten Haus wohnte Franzel. Das war ein netter, kleiner Bub. Jetzt lag er im Bett und schlief und träumte von Weihnachten. Der Engel schwebte leise herzu, wie eben Engel schweben, und beugte sich über ihn. Leise, leise flüsterte er ihm etwas ins Ohr, und was Engel sprechen, das geht gleich ins Herz. Der Franzel verstand auch sofort, um was sich's handelt, obwohl er fest schlief.

Als er am nächsten Morgen wach wurde, rieb er sich die Augen und guckte zum Fenster hinaus. "Ei, so viel Schnee", rief er, sprang aus dem Bett, riß das Fenster auf und fuhr mit beiden Händen in den Schnee. Dann machte er einen Schneeball und warf ihn aus Übermut hoch in die Luft. Plötzlich hielt er inne. Wie war das doch heute Nacht? Hatte er nicht irgend etwas versprochen? Richtig, da fiel's ihm ein. Er sollte dem Zizibä Futter besorgen.

Der Franzel fegte den Schnee vom Fensterbrett und rannte zur Mutter in die Küche. "Guten Morgen, ich will den Zizibä füttern, ich brauch' Kuchen und Wurst!" rief er. - "Das ist aber nett, daß du daran denkst", sagte die Mutter, "aber Kuchen und Wurst taugen nicht als Futter. Der Kuchen weicht auf, und die Wurst ist viel zu salzig. Da wird der arme Zizibä statt an Hunger an Bauchschmerzen sterben."

Die Mutter ging und holte eine Tüte Sonnenblumenkerne. "Die sind viel besser", sagte sie. Der Franzel streute die Kerne auf's Fensterbrett und rief: "Guten Appetit, Zizibä!" Dann musste er sausen, um noch rechtzeitig zur Schule zu kommen.

Als die Schule aus war, kam er auf dem Nachhauseweg beim Samenhändler Korn vorbei. Der Franzel ging in den Laden und sagte: "Ich hätte gern Futter für die Vögel im Garten." Er legte sein ganzes Taschengeld auf den Tisch. Dafür bekam er eine große Tüte voll Samen und Meisenringe. Nun rannte er nach Hause zu seinem Fensterbrett. Aber - o weh - da war alles zugeschneit.

Doch die Körner waren verschwunden. Die hatte Zizibä noch rechtzeitig entdeckt. Er hatte seine Vettern und Kusinen herbeigeholt, und sie hatten sich einen guten Tag gemacht, während der Franzel in der Schule war. Es darf nicht wieder alles zuschneien, dachte der Franzel, und als sein Vater am Nachmittag heimkam, machten sie sich gleich daran und zimmerten ein wunderschönes Futterhaus. Das hängten sie vor dem Fenster auf.

Am nächsten Tag sprach sich's bei der ganzen Vogelgesellschaft herum, daß es beim Franzel etwas Gutes zu essen gab. Das war eine große Freude, denn kein Vogel brauchte mehr vor Hunger zu sterben, und abends, wenn der Engel vorbeikam, sah er nur satte und zufriedene Vögel friedlich schlummern.

Dafür legte er dem Franzel noch ein Extra-Geschenk unter den Weihnachtsbaum, und es wurde ein wunderschönes Fest.